Vor dem Hintergrund stetig zunehmender weltweiter Migrationsbewegungen wird die Erfahrung des Fremdseins zum wesentlichen Bestandteil der menschlichen Existenz. Dies erfordert ein radikales Umdenken hinsichtlich gesellschaftlicher Kategorien wie Identität, Sprache und Kultur. Anhand der Verwendung der Spiegelmetapher untersucht dieses Buch die literarische Realisierung eines anderen Identitätsbegriffs in Erzählungen von Autorinnen nicht deutscher Herkunft. Der intrakulturelle Zwischenraum, den besonders Emine Sevgi Özdamar in ihrer Verwendung des Spiegels entwirft, verweist auf die sprachpolitische Dimension ihres Schreibens. Die Forschungsperspektive zeigt eine nahe Zukunft, in der die sich bei Özdamar artikulierende Erfahrung einer irreduziblen Mehrsprachigkeit Alltag wird.