Wie läßt sich verhindern, daß je wieder Lager errichtet werden, in denen Menschen entrechtet, gequält oder gar ermordet werden? Daß diese Frage nach wie vor aktuell ist, belegen auch in heutigen Demokratien noch existierende Lager. Dieses Buch untersucht die bereits von Hannah Arendt entwickelte These, das Lager sei das Paradigma des modernen Raums. Die Perspektive verschärft sich im Zusammenhang mit der Diskussion um die Entstehung der Biopolitik bei Michel Foucault, der die Lager auf Praktiken der Produktion von Leben und die politische Kontrolle von Populationen seit dem 18. Jahrhundert zurückführt. Giorgio Agamben schließlich sieht in den Lagern die Matrix des Raums, in dem wir leben. Die Erörterung der vorliegenden Ansätze wird ergänzt durch Sondierungen der ästhetischen Bedingungen des Funktionierens von Lagern: Was ist ein Lager? Wie ist die Erfahrung des Lagers zu vermitteln? Was bleibt, wenn ein Lager zu funktionieren aufgehört hat?