Von der Reformation bis ins 20. Jahrhundert prallten in Ostmitteleuropa religiöse und politische Ordnungen aufeinander. Die Konfessionen strebten oft nach Dominanz und stellten somit die existierenden Herrschaftsverhältnisse infrage. Die Konkurrenz zwischen religiösen Gemeinschaften gefährdete das soziale und politische Gefüge. Die Eliten der Region sahen sich vor dringende Probleme gestellt: Wie sollten sie mit der religiösen Heterogenität umgehen? Waren Kirchenunionen und Religionsgespräche realistische Lösungen? Welche politischen Foren und Rechtsinstrumente konnten sie bemühen, um trotz religiöser Feindschaften den nötige sozialen und politischen Zusammenhalt zu gewährleisten? Wie konnten sie Identitäten stiften, die die nationale Gemeinschaft mit der Konfession in Einklang bringen würden, der sie eine führende Rolle zuerkannten? Konkurrierende Ordnungen nimmt Verschränkungen zwischen Religion, Staat und Nation in Vormoderne und Moderne in den Blick. Durch den Fokus auf politisch-religiöse Kämpfe und rivalisierende Ordnungsbestrebungen eröffnet der Sammelband Perspektiven für einen epochenübergreifenden Vergleich.