Der Deutsche und Österreichische Alpenverein entstand aus der Verbindung des 1862 gegründeten Österreichischen Alpenvereins und dem wenige Jahre später gegründeten Deutschen Alpenverein im Jahre 1873. Beide Vereine waren auf Initiative bürgerlicher Kreise in Wien, München und anderen größeren Städten in Deutschland und Österreich entstanden. Der Alpenverein erfreute sich schon bald großer Beliebtheit und zählte am Vorabend des Ersten Weltkrieges über 100.000 Mitglieder. Die anfängliche Tätigkeit des Alpenvereins war vornehmlich auf die wissenschaftliche Erkundung und die Erschließung der Alpen ausgerichtet, über deren Ergebnisse in regelmäßig erscheinenden Publikationen berichtet wurde. In weiterer Folge nahm sich der Alpenverein der Ausbildung eines geregelten Bergführerwesens an und errichtete zum Zwecke der leichteren Begehbarkeit der Berge für immer mehr Alpinisten ein mehrere tausend Kilometer langes Netz von Wegen und eine Fülle von Schutzhütten. Der Bau von Wegen und Schutzhütten lag in der Hand der im Laufe der Jahrzehnte in großer Zahl gebildeten Alpenvereinssektionen, die sich von der Nordsee im Norden bis zur Adria im Süden und von Strassburg im Westen bis Königsberg im Osten erstreckte. Mit den praktischen Zielen waren ideelle Motive verbunden, die darauf abzielten, den Städtern einen kompensatorischen Naturgenuss samt körperlicher Erholung und Erfrischung zu ermöglichen, der auch Charaktereigenschaften wie Entschlossenheit, Wagemut und Geistesgegenwart fördern sollte. In den Sektionen wurden neben der laufenden Information über die Alpen auch die Geselligkeit unter den Mitgliedern und das gesellschaftliche Leben, insbesondere im Rahmen der alternierend in verschiedenen Städten stattfindenden Jahresversammlungen gepflegt, die jeweils zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt im städtischen Leben wurden. Mit der Erschließung und Bereisung der Alpen war aber auch eine Art kolonialistischer, wenn auch gut gemeinter Beeinflussung der Alpenbevölkerung selbst verbunden, da sich der Alpenverein vielfach als "Kulturbringer" verstand. Die alpine Bevölkerung selbst brachte anfangs den Unternehmungen der Städte - von Ausnahmen abgesehen - nur wenig Verständnis entgegen, sollte jedoch in der Folge - insbesondere durch den allmählich entstehenden Alpentourismus, zu dessen Verbreitung der Alpenverein ganz wesentlich beitrug - davon in wachsendem Maße profitieren. Nach vielen Jahren einer friedlichen Entwicklung, die neben der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen deutschen und österreichischen Sektionen auch durch eine gute und weitgehend konfliktfreie Kooperation mit ähnlichen Vereinen in den angrenzenden Alpenländern gekennzeichnet war, brachten erst die politischen Auseinandersetzungen im Vorfeld des Weltkriegs und insbesondere dieser selbst eine Verhärtung der Fronten und eine Radikalisierung der Standpunkte insbesondere gegenüber der italienischen Seite. Der Alpenverein unterstützte mit seinem Wissen und der von ihm unterhaltenen Infrastruktur die militärischen Aktionen im Rahmen des Gebirgskrieges. Alles in allem trug der Deutsche und Österreichische Alpenverein ganz wesentlich zur Erschließung, zur Kenntnis und zur leichteren Begehbarkeit der Alpen, zur Erweiterung des Lebenshorizontes seiner Mitglieder sowie zur materiellen und in mancherlei Hinsicht auch geistigen Verbesserung der alpinen Regionen selbst bei. The Deutsche und Österreichische Alpenverein resulted from a merger of the Österreichischer Alpenverein founded in 1862 with the Deutsche Alpenverein in 1873. Both clubs had been initiated by urban circles in Vienna, Munich and other major cities in Germany and Austria. The Alpenverei soon became very popular and on the eve of World War I had more than 100.000 members. In the beginning, the Alpenverein concentrated its activities on the scientific exploration of the Alps, which was regularly reported upon in its periodicals. Subsequently, the Alpenverein established a regular service of well educated mountain guides as well as a net of thousands of kilometres of mountain routes and mountain huts to serve the needs of the growing number of Alpine tourists. Routes and huts were established by the numerous sections founded over the decades between the North Sea in the north and the Adriatic Sea in the south, between Strassbourg in the west and Königsberg in the east. Besides such practical goals, the Alpenverein also cherished ideal motives such as the intention of providing city dwellers by way of compensation with the chance of enjoying nature and finding physical recreation, which at the same were to foster qualities of character such as determination, daring and presence of mind. The sections - besides giving information on the Alps - also cherished the social life among their members, especially during the annual general meetings, which were organized alternately by various sections and which were to rank among the highlights of urban social life. The exploration and visits of the Alps were often related with a kind of colonial though well intended attempts to influence the alpine population, since the Alpenverein also considered itself a "provider of culture". The alpine population, however, had - at least in the beginning and with but few exceptions - only little understanding for the activities of the alpine tourists, although in the end and as a consequence of the emerging alpine tourism, which was strongly promoted by the Alpenverein, the benefits prevailed. After many years of peaceful development characterized by cooperation not only between the German and the Austrian sections of the club, but also between the Alpenverein and similar clubs in the neighbouring alpine countries, the political conflicts before and during World War I resulted in more radical attitudes within the Alpenverein, especially vis-a-vis the Italian side. Thanks to its knowledge and infrastructure in the Alps, the Alpenverein was able to support the Austrian army in its war in the mountains. All in all, however, it may be said without exaggeration that the Deutsche und Österreichische Alpenverein contributed a great deal and substantially to the exploration, the knowledge and - by making them more easily accessible - the popularity of the Alps, to the expansion of the members horizons and perceptions as well as, finally, to the material and in many cases spiritual improvement of the alpine regions themselves.