Der berühmte Kreis von deutschen und tschechischen Prager Schriftstellern, meist jüdischer Herkunft, prägte Anfang des 20. Jahrhunderts das Geistesleben Westeuropas. Die besondere Rolle, die Frauen in der Gechichte dieser ethnisch vielfältigen Kulturlandschaft in und um Prag zukam, fand bislang allerdings kaum Beachtung. Basierend auf umfangreichen autobiographischen Aufzeichnungen und Briefen aus der Hand von Frauen und ergänzt um eine ausführliche historische Einleitung, möchte dieses Buch dazu beitragen, das bisher dominierende Bild zurechtzurücken. Die lebendigen und oft berühenden Porträts, die aus der Vielfalt des verwendeten Materials erstehen, bieten faszinierende, neue Einblicke in die Sozial- und Kulturgeschichte dieser Region. Die Autobiographie der Prager Frauen dokumentieren das Spannungsfeld zwichen unterschiedlichen sozialen und religiösen Milieus: tschechisch - jüdisch, tschechisch - nicht jüdisch, deutsch - jüdisch, deutsch - nicht jüdisch. Die Originalquelle wurde von Wilma A. Iggers ins Deutsche übertragen und umfaßt Aufzeichnungen über Schriftstellerinen und Aktivistinnen in Prag. The book aims to characterize twelve women who lived in Prague coming from different ethnic backgrounds, Czech Gentiles, German Gentiles, Czech Jews, and German Jews. The earliest is Magdalena Dobromila Rettigová in the late 18th century, the most recent Jiřina Šiklová (2014). Mostly on the hand of their own published but also unpublished writings, I want to deal with their lives, values, and the societies in which they lived.