Walter Schüblers Biographie porträtiert den extravaganten Lebenskünstler Anton Kuh in all seinen Facetten: den streitbaren Publizisten, der die laufenden Wiener und Berliner Ereignisse mit polemischer Verve glossierte
den hellwachen Chronisten der 1910er, 1920er und 1930er Jahre
den bekennenden »Linksler«, der in der Auseinandersetzung mit den Nazis Kopf und Kragen riskierte
den »Gegenteils-Fex«, der sich einen Spaß daraus machte, Karl Kraus über Jahre zu frotzeln
den Bohemien, der - programmatisch taktlos - keine Gelegenheit ausließ zu provozieren
den aufgekratzten Neurastheniker, der geradezu selbstmörderisch lebte
den fulminanten Stegreif-Redner, der seine Gedankengänge heißlaufen ließ und damit sein Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Diese erste Biographie des »Sprechstellers« rekonstruiert auch dessen Hauptwerk - die Stegreif-Reden - und wirft alles über den Haufen, was an Gerüchten über die vermeintliche Wiener »Lokalgröße« immer noch kursiert. Walter Schübler's biography paints a portrait of the extravagant bon vivant Anton Kuh with all his facets: the militant publicist, whose polemical squibs provided a running commentary to happenings in Vienna and Berlin, the alert chronicler of the 1910s, 20s and 30s, the avowed leftist, who risked his neck in conflicts with the Nazis, the oppositionist, who enjoyed teasing Karl Kraus, the bohemian, who took every chance to provoke, even when this was programmatically tactless, the neurasthenic with a self-destructive lifestyle, the phenomenal impromptu speaker, whose thoughts ran hot and whose audience responded with thunderous applause. The first biography of this »speech-actor« reconstructs the main body of Kuh's work - the impromptu speeches - and calls into question all of the rumors that are still circulating about this assumed »local hero«.