Die Geschichte der großen Reiche im östlichen Europa und im Vorderen Orient war sowohl von konfliktträchtiger Konkurrenz als auch von übergreifendem Austausch geprägt, die intensive Verzahnungen hervorbrachten. Vom 16. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts lassen sich zwischen Polen-Litauen, dem Zarenreich, dem Osmanischen Reich und Persien eine Vielzahl gesellschaftlicher und kultureller Verflechtungen nachzeichnen. Getragen von verschiedenen Gruppen und Individuen wie Kaufleuten, Gelehrten, Diplomaten, Migranten, Militärs oder Sklaven kam es zu einem regen Austausch von Menschen, Waren und Ideen. Daraus erwuchsen zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen sozialen Räumen »transosmanische« Interaktionszusammenhänge. Der vorliegende Band gibt neben knappen methodischen Skizzen einen Forschungsüberblick über solche transregionalen Verflechtungen und »Flüsse«, die bisher noch nicht in systematischer Form untersucht worden sind.