Lange vor dem sich immer deutlicher abzeichnenden totalen Versagen der kommunistischen Welterlösungsideologie und dem Zusammenbruch ihrer politischen Führungsmacht haben die bedeutendsten Schriftsteller des Landes den materiellen und geistigen Niedergang ihrer Gesellschaft erfaßt und zur Anschauung gebracht. Kritik am ökonomischen Versagen, Befragung der jüngeren Geschichte nach den Ursachen für den politischen Irrweg, Auseinandersetzung mit der moralischen Deformation im öffentlichen und privaten Bereich und die Suche nach einem neuen geistigen Halt sind die dominierenden Kennzeichen der russischen Dramatik der achtziger Jahre, die einen von Jahr zu Jahr schmerzlicher empfundenen Prozeß der Desillusionierung, aber auch der Selbstbefreiung von Verblendung und Lüge durchlaufen hat.