Dvorjanskoe gnezdo ist zwischen 1856 und 1858, in den stürmischen, hoffnungsvollen Reformjahren zu Beginn der Regierungszeit Alexanders II., konzipiert und niedergeschrieben worden. Kernstück der Reformen sollte die Aufhebung der Leibeigenschaft sein. Das bedeutete, daß es nach 1855 um die Zukunft des russischen Adels ging und seine Rolle in der Gesellschaft neu definiert werden mußte. Turgenev als Angehöriger der Adelsklasse war davon unmittelbar betroffen.