Als sich 1834 der dalmatinische Gouverneur Graf Lilienberg daran machte, einen eingehenden Bericht an Kaiser Franz I. von Österreich über die Zustände in der von Lilienberg mehrfach intensiv bereisten Provinz Dalmatien zu verfassen und dem Kaiser auch persönlich zu übergeben, legte er darein große Hoffnungen. Der Kaiser sollte nicht nur über das Land an der Adria und seine Verwaltung gezielt unterrichtet werden, sondern auch die anderen zentralen Entscheidungsträger in Wien künftig vermehrt übergehen und Dalmatien insgesamt eine schnellere Entwicklung ermöglichen. Daraus wurde im weiteren nicht viel: Dalmatien blieb eine im Gesamtstaat wenig beachtete und wenig einflussreiche Randregion der Habsburgermonarchie. Dafür bietet aber die vorliegende Edition des Lilienberg'schen Reiseberichts tiefe Einsichten nicht nur in die örtlichen Verhältnisse, sondern auch in die Funktionsweise und die Prinzipien habsburgischen Verwaltens im Vormärz. Das Buch richtet sich nicht nur an Historiker mit Interesse an Verwaltung, an der Habsburgermonarchie und an Dalmatien, sondern dank der Plastizität der zeitgenössischen Schilderung auch an kulturinteressierte Dalmatienreisende von heute, um ihnen an der Küste und im Hinterland als Ferienbegleitung zu dienen.