Tafeln und ähnliche Initiativen sammeln die systematisch anfallenden Lebensmittelüberschüsse der Überflussgesellschaft, um sie wohltätig zu verteilen. Sie fügen sich damit in einen transnationalen Trend, der eine lokale Charity-Initiative innerhalb von vier Jahrzehnten zu einem global vernetzten Phänomen expandieren ließ. Stephan Lorenz zeigt, dass die Flexibilisierung der Überflussgesellschaft sowohl soziale Ausgrenzung und Polarisierung als auch die Übernutzung von Ressourcen verstärkt. Seine empirische Analyse gewährt Einblicke in die Etablierung eines zivilgesellschaftlichen Engagements, das weniger ein Beitrag zur Überwindung der Probleme ist als vielmehr ein Symptom ihrer Verfestigung.