Grenzüberschreitende Kooperationsprojekte im Kulturbereich werden in Europa mit dem Ziel gefördert, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Europäer zu stärken. Die Autorin untersucht am Beispiel der Großregion Saar-Lor-Lux und der Eurométropole Lille-Kortrijk-Tournai wie grenzüberschreitend tätige Kulturakteure den Grenzraum beschreiben und sich selbst darin verorten. Die Originalität dieser Studie besteht darin, poststrukturalistische Sprachtheorien und relationale Raumkonzepte mit der Positionierungstheorie aus der Erzählforschung zu verbinden, um auf dieser Grundlage räumliche Identitätskonstruktionen empirisch zu analysieren. Die Suche der Kulturakteure nach einer Identität des Grenzraums steht exemplarisch für die schwierige und in sich widersprüchliche Suche nach einer Identität Europas. «Mit der umfangreichen und in einer klaren Sprache verfassten Arbeit legt Sonntag einen innovativen Beitrag zur Konzeptualisierung von räumlichen Identitäten vor.» (Christian Wille, Hémecht, Zeitschrift für Luxemburger Geschichte 55.2, 2014)