Der gegenwärtig sich abzeichnende Strukturwandel im Rundfunksektor wird zum Anlaß genommen, das bestehende Rundfunksystem und die dahinterstehenden ordnungspolitischen Positionen auf ihre ökonomische Rationalität hin zu analysieren. Dazu werden die klassischen Argumente, die zur Rechtfertigung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunkangebots angeführt werden, herausgearbeitet und unter dem Gesichtspunkt der Weiterentwicklung des Rundfunksystems auf ihre Gültigkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, daß die vorgebrachten Rechtfertigungsversuche nicht durchgängig überzeugen können. Zudem gehen einige Eingriffe deutlich über die Korrektur von Marktmängeln hinaus. Der normative Teil der Untersuchung wird deshalb ergänzt um eine politisch-soziologische Analyse des tatsächlich zu beobachtenden Regulierungsverhaltens. Im abschließenden Teil werden die mittelfristigen Perspektiven der bundesdeutschen Rundfunkordnung aufgezeigt und Handlungsempfehlungen gegeben.