Menschen, die nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können, sind gesellschaftlichen Stigmatisierungen und medizinisch-psychologischen Pathologisierungen ausgesetzt. Zentrale Studien im deutschsprachigen Raum bestätigen die Notwendigkeit eines fundamentalen Paradigmenwechsels im gesellschaftlichen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit bzw. Intersexualität. Zwar hat die Auseinandersetzung mit dem Thema bereits Einzug in den Bildungsbereich erhalten, jedoch existieren bislang keine Veröffentlichungen zur professionellen Beratung von Inters*.Mithilfe der Analyse von Selbstdarstellungen und Expert_innen-Interviews werden im vorliegenden Buch konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für eine inter*-spezifische Beratungspraxis erarbeitet. Interdisziplinarität, Ressourcenorientierung und Personenzentriertheit werden als wichtige Grundpfeiler benannt, die es ermöglichen, neue methodische Denk- und Handlungsmuster zu formulieren. Dabei werden auch bisher bestehende Beratungsansätze und -konzepte aufgegriffen und unter Einbezug von Peers und Selbsthilfegruppen erweitert. So ergeben sich neue methodische Zugänge und Perspektiven, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen intergeschlechtlicher Personen orientieren und ihnen Formen der Selbstermächtigung sowie barrierefreie Räume für selbstbestimmtes Agieren eröffnen.Intersex: Stimuli for CounselingPeople whose sex characteristics do not allow to identify them unambiguously as either male or female are exposed to social stigmatization as well as medical and psychological pathologization. Key studies conducted in the German-speaking countries acknowledge the need for a fundamental paradigm shift in the way society deals with intersex. But even though educators have already begun to consider the issue, there are still no publications about professional counseling of intersex people.Analyzing self-portraits and interviews with experts this book works out concrete recommendations and offers stimuli for a counseling practice catering to the specific needs of intersex people. Interdisciplinarity, an orientation to existing resources and a focus on the person are presented as the cornerstones that make it possible to formulate new methodological and action patterns, while existing counseling approaches are taken up and expanded with the involvement of peers and self-help groups. Thus, new perspectives for the self-empowerment of intersex people open, providing them with the barrier-free space necessary for self-determined action.