Bei der Beschreibung der Rechtssysteme und Gesetze der heutigen mehrheitlich muslimischen Staaten in der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas werden zwei Kategorien von Gesetzen unterschieden: eine aus dem islamischen und eine aus dem nichtislamischen Recht abgeleitete. Diesem Gedanken folgend, wird in der Literatur festgestellt, dass neuartige Rechtsgebiete keinen Bezug zum islamischen Recht haben, da sie nicht durch das klassische islamische Recht geregelt wurden. Im Gegensatz dazu ist das Thema Organtransplantation von Natur aus mit dem islamischen Recht verbunden, da der Islam sich selbst als alle Aspekte des Lebens umfassend versteht. Diese Untersuchung, die sich auf die Analyse der Organtransplantationsgesetze der MENA-Staaten stützt, regt dazu an, zu überdenken, dass eine strikte Dichotomie zwischen islamischen und nicht-islamischen Gesetzen nicht existiert. Die Gesetze zur Organtransplantation in den MENA-Staaten folgen im Allgemeinen einem internationalen Rechtsstandard und stehen gleichzeitig im Einklang mit der Scharia.When describing the legal systems and laws of today's Muslim-majority states in the Middle Eastern and North African region, two categories of laws are identified: one derived from Islamic and one from non-Islamic law. Following this notion, the literature finds that novel legal areas do not have any connection to Islamic law since they were not regulated by classical Islamic law. In contrast, the topic of organ transplantation is inherently connected to Islamic law because Islam considers itself to encompass all aspects of life. This research based on the analysis of organ transplantation laws of the MENA states encourages to rethink that a strict dichotomy between Islamic and non-Islamic laws does not exist. Organ transplantation laws in MENA states generally follow an international legal standard while also complying with the sharia.